Volksbühne Maintal

Ihr Theater in unserer Stadt

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Quellenangabe: Hanauer Anzeiger vom 22.12.2023, Seite 18

 

Vor der Vorstellung

Überzeugende Darstellung im Bürgerhaus Bischofsheim: Das Altonaer Theater inszenierte die wilden Pennälerstreiche als spritzige Komödie. Foto: ULRIKE PONGRATZ

Maintal – Kaum eine Filmkomödie hat sich so tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben wie diese legendären Schülerstreiche. Der Schriftsteller Heinrich Spoerl hat die Geschichte 1933 als Fortsetzungsroman veröffentlich, aber richtig bekannt wurde sie erst in der Verfilmung von 1994. Es geht um „Die Feuerzangenbowle“.

„Mal sehen, wie die Bühnenfassung ist -– ohne Heinz Rühmann“, sagte die Sitznachbarin. Bei einem flüchtigen Blick über die Köpfe der gut besetzten Reihen hinweg konnte man davon ausgehen: So ziemlich alle im Bürgerhaus Maintal kennen die Geschichte und den Kultfilm, der in der Weihnachtszeit im TV wiederholt wird, und vermutlich einzelne Szenen auswendig.

Das Stück beginnt mit der Rahmenhandlung: Bei einer dampfenden Feuerzangenbowle amüsieren sich vier alte Freunde in einen „Rausch der Erinnerungen“ über ihre Schulzeit. Nur einer kann nicht mitlachen: Dr. Johannes Pfeiffer. Er wurde von Hauslehrern unterrichtet:„Kein Mensch, sozusagen das Schönste im Leben verpasst.“ Die feucht-fröhliche Runde heckt einen verrückten Plan aus: Pfeiffer soll wieder die Schulbank drücken, in der Kleinstadt Babenberg soll er die Schulzeit nachträglich erleben.

„Pfeiffer mit drei F“, stellt sich der Neue in der Klasse vor und im Publikum wissen alle, wie die Szene weitergeht: „Eins vor dem EI und zwei danach.“ „Seien Sie nicht albern.“ Auch Sätze wie „Da stelle mehr uns janz dumm“ oder „ein winziger Schlock, die Unterrichtsstunden zur „alkoholischen Gärung“ und zur Frage „Wat is en Dampfmaschin“ haben Kultstatus.

Das Altonaer Theater hat die wilden Pennälerstreiche einer vergangenen Schulepoche in dieser Zeit der 1930er-Jahre als eine spritzige Komödie inszeniert. Dabei legte sie viel Wert darauf, die unterschiedlichen Charaktere der Schüler und Lehrer herauszuarbeiten – mit all ihren Schwächen. Da ist der gewitzte Pfeiffer, da ist der Kleinste in der Klasse, der gehänselt und verspottet wird, und für alle die Hausaufgaben erledigt. Da gibt es den Sportlichen, den Wortführer und auch den Schüler, der nicht gut lesen kann. Sehr zur Freude des Publikums, das gerne und viel lachte an diesem Abend jagte ein Streich den nächsten. Neben den bekannten Schulstreichen durfte die Liebesgeschichte, die sich zwischen Hans Pfeiffer und Eva, der Tochter des Schuldirektors, entwickelte ebenso wenig fehlen wie Szenen in Pfeiffers Studentenbude mit der mütterlichen Vermieterin und Pfeiffers Verlobter Marion.

Dialogwitz, Situationskomik und musikalische Einlagen machten das Bühnenstück zu einem dreistündigen nostalgischen Vergnügen. „Besser als der Film“, gibt es nach der Vorstellung einige Stimmen. Das Bühnenstück, das Humor aus dem Klassenzimmer des letzten Jahrhunderts wiedergibt, kam großartig an bei den „Volksbühnlern“. Die Inszenierung der Komödie schaffte mit Slapstick-Einlagen emotionale Distanz und verklärte die vergangene Epoche nicht zur guten alten Zeit. In Jugenderinnerungen schwelgen konnte das Publikum trotzdem – und vor allem: viel lachen. Am Ende wird klar, dass die ganze Geschichte erfunden ist – nur die Rahmenhandlung des Altherrenabends ist Realität. Es gibt eben kein Zurück.

Die Volksbühne Maintal startet im neuen Jahr am 20. Januar mit der Musik- und Tanzshow „Maintal vereint –Tanz trifft Töne“, die vier Vereine gestalten. Durch die Abendveranstaltung führt hr1-Moderator Sebastian Korff. Im Februar geht es weiter mit einer Komödie von Stefan Vögel. Dominic Raacke, Katja Weitzenböck, Jana Klinge und Ralf Komorr von der Komödie am Kurfürstendamm sind mit „Die Niere“ zu Gast im Bürgerhaus Bischofsheim. Für beide Veranstaltungen gibt es noch Tickets zu kaufen.



 

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