Volksbühne Maintal

Ihr Theater in unserer Stadt

banner_05.jpeg
banner_04.jpeg
banner_03.jpeg
banner_02.jpeg
banner_01
Shadow

Quellenangabe: Hanauer Anzeiger vom 04.12.2023, Seite 17

 

Vor der Vorstellung

„Die Ente bleibt draußen!“ lautet die kategorische Forderung von Herrn Müller-Lüdenscheidt (rechts) an seinen unfreiwilligen Badewannenpartner Dr. Klöbner. Foto: Pauly

Maintal – Bis auf den letzten Platz war das Bürgerhaus Bischofsheim am Freitag besetzt, als das Kabarett-Theater Leipziger Pfeffermühle mit „Die Ente bleibt draußen“ bei der Volksbühne Maintal e.V. zu Gast war. Rund 520 Besucher feierten mit viel Gelächter und Applaus die ausgesuchten Sketche und Szenen des 2011 verstorbenen Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

„Die Ente bleibt draußen!“ – Wer kennt sie nicht, die kategorische Forderung von Herrn Müller-Lüdenscheidt an seinen ebenso unfreiwilligen wie unbekleideten Badewannenpartner Dr. Klöbner? „Bitte sagen Sie jetzt nichts.“ „Wenn Sie hier mal reinschlüpfen wollen...“, „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann.“ Sätze dieser Art haben sich in das kollektive deutsche Humor-Gedächtnis eingeprägt. Denn Humorist Vicco von Bülow alias Loriot hat es wie kein anderer verstanden, das Absurde im Alltag sichtbar zu machen, er begeisterte ein Millionenpublikum.

Zitate wie „ein Klavier, ein Klavier“, „Das Ei ist hart“, „Früher war mehr Lametta“ oder ein beherztes „Ach was“ evozieren automatisch Bilder oder Sketch-Szenen vor dem geistigen Auge wie auch die Bemerkung: „Sie haben da was!“ Loriots Humor ist zeitlos und seine Geschichten sind Klassiker geworden.

Als „Seitensprung“ bezeichnet das 1954 gegründete Kabarett Leipziger Pfeffermühle seine Inszenierung einer Loriot-Reminiszenz. Schließlich hat es sich eigentlich politischer Satire verschrieben. Im Bischofsheimer Bürgerhaus zeigte sich aber schnell, dass es auch Loriot bravourös präsentieren kann. Mit überzeugendem komödiantischem Können interpretierten Rebekka Köbernick, Ute Loeck, Guido Maria Kober und Fabian Quast die charmant unsinnigen Szenen und von Loriot seinerzeit brillant beobachteten grotesken Alltagssituationen. Dabei wurden sie in den Szenenwechseln unterhaltsam musikalisch begleitet von einer professionellen kleinen Band.

Die Ente, die nicht in die Wanne darf, wurde von den Kabarettisten ebenso auf die Bühne gebracht wie die Eheberatung der Blöhmanns, die hysterische „Politesse“ mit ihrem Monolog zu Parkgebühren, der Einkauf eines „passenden“ neuen Anzugs im Herrenmodegeschäft oder der Lottogewinner Erwin Lindemann, der mit dem Papst eine Boutique in Wuppertal eröffnen möchte.

Mit dabei war auch „Berta! ... Das Ei ist hart“. Dieser Dialog um die Bedeutung von viereinhalb Minuten ist wohl ebenso gegenwärtig wie die verzweifelte Inhaltsangabe eines britischen Fernsehkrimis über den Landsitz North Cothelstone Hall von Lord und Lady Hesketh-Fortescue, dem Sohn Meredith und den Cousinen Priscilla und Gwyneth Molesworth inklusive „Ti-Etsch-Betonung“. Der Loriot-Abend endete schließlich etwas klamaukiger als aus dem Original bekannt mit dem Sketch des „Vertreterbesuchs“ bei Frau Hoppenstedt.

Belohnt wurden die Kabarettisten für ihre durchgängig mitreißende Leistung und Darbietung der Loriot’schen Alltagskomik, die man synchron fast mitsprechen konnte, mit vielen Lachern und einem riesigen Schlussapplaus des Publikums.



 

Copyrights

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.