Volksbühne Maintal

Ihr Theater in unserer Stadt

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Quellenangabe: Hanauer Anzeiger vom 25.10.2023, Seite 15

Vor der Vorstellung

Die rasante Komödie „Gute Geister“ überzeugte mit schlagfertigen Dialogen, spaßigen Aktionen und einem Hauch Tiefgang. Foto: Ulrike Pongratz

Maintal – Es wurde viel und herzlich gelacht im Bürgerhaus Bischofsheim. „Gute Geister“, eine Aufführung der Komödie am Altstadtmarkt aus Braunschweig, die vergangene Woche bereits in Hanau begeisterte, zog das Publikum mit schlagfertigen Dialogen und überraschenden, spaßigen Aktionen und überraschenden Wendungen in seinen Bann. Gleichzeitig wurde – quasi nebenbei – immer wieder die Frage berührt, welche Werte wirklich zählen. Dies gelang so wunderbar leicht und humorvoll, weil in einem Raum Perspektiven von unterschiedlichen Standpunkten zusammenkamen: der Blick der „guten Geister“ aus dem Jenseits, die Erwartungen eines jungen Paars an die Zukunft und die Enttäuschung der Schwiegermutter.

Der Inhalt ist schnell erzählt: Erfolgsautor Jack Cameron und seine Frau Susie kentern bei einem Bootsausflug. Und bei dem Versuch Susies, ihren Ehemann zu retten, kommen beide ums Leben. An der Himmelspforte wird der überzeugte Atheist Jack abgewiesen und beide gehen zurück auf die Erde, wo sie in „Cobblers Cottage“, dem idyllischen Landsitz und Rückzugsort zu Lebzeiten des Paars, sich als „Gute Geister“ die Zeit vertreiben. Größtes Vergnügen bereitet es dem Paar, potenzielle Mieter und Makler Webster an ihren Sinnen zweifeln zu lassen.

Als der junge Schriftsteller Simon Willis und seine schwangere Frau Flic einziehen, entwickeln die Hausgeister nahezu elterliche Gefühle für das junge Paar. Und sie greifen ein, als die „irdischen Probleme“ überhandnehmen: Geldsorgen und eine Schwiegermutter, die kein gutes Haar an ihrem Schwiegersohn lässt, treiben das Paar immer häufiger in Streitereien. Die „guten Geister“ Susie und Jack wollen helfen und können dabei auf einen Schutzengel zurückgreifen, der ein wenig absonderlich und schrullig erscheint, aber letztendlich die Situation für alle zu einem glücklichen Ende führt. Die körperlosen Geister Susie und Jack vertreiben sich die Zeit mit geistreich-witzigen Dialogen über ihr Leben, lästern über die „Himmelspforte“, die Petrus ihnen verschlossen hielt, und haben einen kindlichen Spaß an ihren Streichen. Unter diesen leidet Makler Webster, dessen Auftritte immer zum Lachen reizen. Herrlich komisch ist die Erscheinung des Engels, der zwischen Postbeamter und Hippie-Girl changiert und auf sehr ungewöhnliche Art und Weise zu Hilfe eilt. Die rasante Komödie war überaus unterhaltsam, sie überzeugte zudem durch Tiefgang und berührte nicht nur oberflächlich. Ins Nachdenken über das, was im Leben wichtig ist, kam das Publikum mit den Geistern Jack und Susie, die „von oben“ auf das junge Paar blickten und über ihr eigenes Leben, ihre glücklichen Momente und Fehler nachdachten. Mithilfe „des Himmels und der guten Geister“ schlugen die werdenden Eltern einen guten Weg ein, eine Wendung, die nicht wirklich überraschte, aber humorvoll inszeniert war.

Die Volksbühne Maintal ist dank des unermüdlichen Einsatzes von Katharina und Ulrich Lüer und eines Teams von ehrenamtlichen Theaterfreunden wieder zu einem kulturellen Mittelpunkt in Maintal und darüber hinaus geworden. Sie schaffen es, mit einem ansprechenden Programm das Bürgerhaus mit seinen über 500 Plätzen gut zu füllen. Die Zahlen sprechen für sich: 55 neue Abonnements und 39 Schnupper-Abonnements sind in der aktuellen Theatersaison hinzugekommen. Und zusätzlich wurden 500 Einzeltickets verkauft. „Wir freuen uns, dass Theater wieder zieht und Maintal als Standort wieder zur Geltung“, sagen die gut gelaunten Vorstände. Nicht jede Ausstellung ist ausverkauft, für spontane Theaterbesuche sind häufig Karten an der Abendkasse zu erhalten.

Das könnte allerdings bei den anstehenden „Jubiläums-Vorstellungen“ anders aussehen. Zum 100. Geburtstag von Loriot kommt „Die Leipziger Pfeffermühle“ nach Bischofsheim und am 20. Januar führt Bastian Korff zum 50-jährigen Bestehen der Stadt durch das Programm von „Maintal vereint“. Vier Vereine aus vier Stadtteilen gestalten einen bunten Theaterabend. Für beide Veranstaltungen gibt es nur noch wenige Karten. Zum Ende des Jahres dürfen sich die Freunde von Theaterkomödien auf zwei Klassiker freuen: Am 19. November kommt „Der Tatortreiniger“, eine Kriminalkomödie nach der Fernsehserie von Mizzy Meyer auf die Bühne.

Im Dezember ist das Tournee-Theater der Hamburger Kammerspiele mit einer Bühnenversion des Romans „Die Feuerzangenbowle“ zu Gast im Bürgerhaus Bischofsheim.


 

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