Volksbühne Maintal

Ihr Theater in unserer Stadt

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Veröffentlichung des Maintal Tagesanzeiger vom

Zeitlos aktuelle Komödie

 
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Viel Applaus (und Rosen) gab es im Bischofsheimer Bürgerhaus für das Tournee-Theater Thespiskarren, das den Dürrenmatt-Klassiker „Die Physiker“ gab. Foto: ULRIKE PONGRATZ

Maintal – Zur Komödie „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt begrüßten Katharina und Ulrich Lüer, die Vorsitzenden der Volksbühne Maintal, am Montagabend die „Freunde des anspruchsvollen Theaters“ (darunter mit den Schülerinnen und Schülern der Albert-Einstein-Schule auch erfreulich viele junge Gesichter). Zu Gast im nahezu ausverkauften Bürgerhaus Bischofsheim war das Tournee-Theater Thespiskarren, das Dürrenmatts Klassiker unter der Regie von Herbert Olschok nahe am Originaltext auf die Bühne brachte.

Dürrenmatts „Die Physiker“ gehört zu den bekannten und häufig gespielten Stücken. Anfang der 1960er-Jahre veröffentlicht, wurde die Komödie sofort ein „Kassenhit“ und praktisch auf allen Bühnen gespielt. Im Stück geht es um Ethik in der Wissenschaft und um die Verantwortung der Forschenden für ihre Ergebnisse. Letztlich stellt sich die Frage, wie verantwortlich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft neue Forschungsergebnisse anwenden und ge- oder missbrauchen.

Vor 60 Jahren, mitten im Kalten Krieg, war die atomare Bedrohung allgegenwärtig. So stehen drei Physiker im Mittelpunkt des Geschehens, obwohl die Fragen, die das Stück verhandelt, zeitlos aktuell sind. Der Physiker Möbius fürchtet, dass seine Forschungen (zum Bau einer Atombombe) missbraucht werden könnten. Er täuscht vor, verrückt zu sein. König Salomo erscheine ihm, und so lässt sich Möbius in das private Sanatorium „Les Cerisiers“ einweisen.

Dort glaubt er, seine Erkenntnisse vor der Welt verstecken zu können. Die beiden anderen Physiker und Patienten „Einstein“ und „Newton“ erweisen sich im Laufe des Stücks als ebenso wenig verrückt wie Möbius selbst. Die Mit-Insassen der Klinik entpuppen sich als Agenten, die eben jene Forschungen für ihre Auftraggeber oder politischen Systeme in die Hände bekommen und zu ihrem Vorteil nutzen wollen. Selbst die Leiterin der Psychiatrie, Mathilde von Zahnd, ist einzig an den Forschungen ihres Patienten interessiert, um diese zu vermarkten. So muss Möbius feststellen: „Das einmal Gedachte kann nicht mehr zurückgenommen werden“. Das Stück endet düster: „Die Welt ist in die Hand einer wahnsinnigen Irrenärztin gefallen. … Ich armer König Salomo.“

Dürrenmatts Komödie ist ein Stück voller Irrsinn und Wahnwitz, Andeutungen, Täuschungen und Wortgewalt. Die Darsteller brachten dies in allen Facetten ihres Spiels zum Vorschein. Die klassische Inszenierung mit einem einzigen schönen Bühnenbild blieb spannend und unterhaltsam bis zum Schluss. Die Szene in der psychiatrischen Klinik ist ort- und zeitlos. Ein Gemeinschaftsraum mit vielen Türen genügt, um die Handlung mit wechselnden Szenen voranzutreiben. Sie beginnt mit den Morden an drei Krankenschwestern. Deren Aufklärung scheitert, weil die Täter für „verrückt“ gehalten werden. Während sich Szene um Szene die Hintergründe der Taten für das Publikum erklärten, wurde es grotesk, absonderlich und manchmal seltsam. Dennoch ist das Stück eine Komödie, und es wurde viel gelacht im Bürgerhaus in Bischofsheim.

Für die Volksbühne Maintal war der Start in die zweite Hälfte der Theatersaison 2022/23 mit einem vollen Haus ein Grund zur Freude. In Auszügen ist das Programm für die kommende Saison 2023/24 im Internet einsehbar. Katharina und Ulrich Lüer wollen wieder zu bezahlbaren Preisen abwechslungsreiches und anspruchsvolles Theater bieten. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für das Theater zu begeistern. Da können die Ticketpreise für viele ein Hindernis sein. Darum gilt bei der Volksbühne ab sofort: Schüler und Studenten erhalten 50 Prozent Rabatt auf jede Einzelkarte und jedes Abo.“

Mit dem Familientheater „Heidi“, dem Konzert „Die kleine Zauberflöte“ und der Komödie „Teatro Musicomico“ hat die Volksbühne Maintal bereits drei Stücke für Familien fest im neuen Programm.

Mit „Spatz und Engel“ kommt die Lebensgeschichte von Marlene Dietrich und Edith Piaf als Schauspiel mit Musik am 22. März ins Bürgerhaus. Die Komödie „Hexenschuss“, eine Farce von John Graham, wird am 19. April vom Theaterensemble „Komödie am Altstadtmarkt“ gespielt.

Im Mai schließlich bringt das Amateurtheater Wachenbücher Weltbühnchen „Lord Arthurs Verbrechen“ unter der Regie von Chris Goy auf die Bühne. Für diese und weitere Vorstellungen sind noch Plätze frei. .

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